Mhm steht für Markthallen
Mein Tag in Toulouse beginnt mit dem Besuch der Markthallen. Der Markt findet täglich außer montags statt. Emanuelle, die uns durch ihre Stadt führt, erklärt:
An jeder Ecke der Halle gibt es eine Bar und einen Bäcker. Heute ist es noch früh am Morgen, die Händler sind noch beim Aufbauen. Samstags um elf Uhr, so sagt sie, ist halb Toulouse in den Markthallen. Frische Tapas mit Fisch und ein (oder mehrere) Gläser Wein sind dann hier an der Tagesordnung.So früh am Morgen können wir noch ganz in Ruhe die Stände bewundern. Der Markt ist der beste in Toulouse und bekannt für seine Top-Qualität. Am Käsestand erfahre ich, dass ein Käse, etwa in der Größe eines Talers, früher die ideale Wegzehrung für die Pilger war. Die Käseverkäufer haben ihren eigenen Keller, um dort die Käse zur perfekten Reife zu bringen. Hier verbinden sich Handwerk und Genuss.
Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst gucken soll. Fisch in allen Variationen, Tapas, Meerestiere von Austern bis Langusten. Spezialitäten aus Toulouse sind zum Beispiel die eingedrehte Wurst und natürlich Cassoulet, ein Eintopf mit weißen Bohnen.
Sogar einen Eisverkäufer sehe ich, der seine wie Kuchen aussehenden Variationen in einer überdimensionalen Kühlglocke ausstellt. Herrlich, hier könnte ich von allem etwas kaufen. Unbedingt muss ich noch das selbst gebackene Brot probieren, dort steht ein kleines Schälchen. Später am Tag stehen die Menschen hier bis zum Ausgang, um genau dies Brot zu kaufen. Für gute Qualität nehmen die Franzosen auch Wartezeiten in Kauf. Außerdem ist es ein lebendiger Ort, hier wird sich ausgetauscht, herzlich begrüßt und ein Pläuschchen gehalten.
Toulouse auf eigene Faust
Toulouse mit etwa 460.000 Einwohnern ist perfekt für eine individuelle Erkundungstour. Von Emanuelle bekomme ich noch ein paar Tipps mit auf den Weg. Unbedingt soll ich mir die beiden Kirchen anschauen und natürlich den Blick auf die Garonne und den Pont Neuf, die älteste Brücke der Stadt. Ansonsten, so sagt sie, ist es eine Stadt, um die kleinen Dinge zu entdecken, und das tut man am besten auf eigene Faust und lässt sich einfach ein wenig treiben. Nicht in den Stadtplan schauen, sondern Augen auf, alles ist in Fußgehweite.
Und dann gibt sie mir noch einen Tipp fürs Mittagessen: eine Mischung aus Bistro und gehobener Gastronomie. Hier könne ich relativ preisgünstig wirklich gehobene Küche zum Lunch probieren.
Wünschen und abwarten
Mir fällt auf, dass ich in jedem Geschäft sehr freundlich empfangen werde. Unaufdringlich wird gefragt, ob ich Hilfe benötige, ein höflicher und respektvoller Umgangston überall, auch wenn man kein Französisch spricht. Ein Bonjour und Au-Revoir wird immer mit einem Lächeln quittiert. Es gibt jede Menge kleiner Boutiquen, Galerien, Cafés und Antiquitätenläden. Auf dem Platz de Capitole, dem größten Platz von Toulouse, gibt es noch eine Besonderheit, die ich unbedingt ausprobieren möchte: die im Boden eingelassenen Tierkreiszeichen. Ich soll mich auf mein Sternzeichen stellen, so Emanuelle, und mir fest etwas wünschen. Das geht dann in Erfüllung … Ich bin gespannt.
Wenn Sie sich jetzt eine Reise nach Toulouse wünschen, den Wunsch kann ich Ihnen sicher bald erfüllen!