Im Sommer 2007 waren wir das erste Mal in Burgund. Bei strömendem Regen kamen wir damals in einem etwas heruntergekommenen Hotel an und haben uns schlagartig in dies Fleckchen Erde verliebt. Die Landschaft mit ihren geschwungenen Hügeln, gewundenen Landstraßen und den weißen Charolais-Rindern, hat für mich etwas poetisches. Nicht so spektakulär wie die Provence, eher zauberhaft und ursprünglich. Es hat uns so gut gefallen, dass wir kurz danach zurückkehrten und ich dort neben einem großen Renovierungsprojekt Tour Exquisit gründete. Zwei Jahre war ein altes Farmhaus aus dem 19. Jahrhundert unser Zuhause. Die alten Natursteinmauern des ehemaligen Stalles haben wir eigenhändig neu verfugt, haben abends den Blick von den alten Holzbalken in die Bocage-Landschaft genossen und uns gefragt, warum so wenig Menschen diese wunderbare Region kennen. Ich erinnere mich an die Abende am prasselnden Kamin bei einem traditionellen Boeuf Bourguignon und einem Glas Pinot Noir, meiner Lieblingsrebsorte. Ich bin eingetaucht in das Burgunder Landleben, das aus viel Weite, Ruhe und Traditionen besteht, und habe die gesamte Umgebung kreuz und quer abgefahren, erwandert und erforscht. Angehalten und geklingelt, wo es mir besonders gefiel, Menschen getroffen, die heute Ihre Gastgeber und meine Freunde geworden sind. Ich war nie ein großer Fan von Architekturgeschichte während meines Studiums, aber hier konnte ich mich dafür begeistern. Romanik in Reinkultur, in Stein gehauene Geschichte, eine fast vergessene Kulturlandschaft. Und die Straßen habe ich geliebt. Ampeln? Fehlanzeige, immer weiter und weiter. Stets hat mich die Neugier vorangetrieben. Was kommt hinter der nächsten Hügelkuppe? Eine Burg, ein Schloss, eine Wassermühle? Es ist diese Mischung aus Geschichte(n), ländlicher Idylle und dem Gefühl, einer der wenigen Reisenden zu sein, die mich so magisch angezogen hat und aus der meine ersten Reiseideen entstanden sind. Guédelon, die Burgbaustelle aus dem 13. Jahrhundert, war damals noch das belächelte Projekt eines Träumers, heute eines der
Im Sommer 2007 waren wir das erste Mal in Burgund. Bei strömendem Regen kamen wir damals in einem etwas heruntergekommenen Hotel an und haben uns schlagartig in dies Fleckchen Erde verliebt. Die Landschaft mit ihren geschwungenen Hügeln, gewundenen Landstraßen und den weißen Charolais-Rindern, hat für mich etwas poetisches. Nicht so spektakulär wie die Provence, eher
